Was ist Osteopathie?

Die Osteopathie ist eine alternative Behandlungs- bzw. Heilmethode, bei der die Menschen als eine funktionelle Einheit betrachtet werden.

Der Ostheopath untersucht die Gewebe auf mögliche Bewegungseinschränkungen und unphysiologische Spannungszustände, um diese später mit seinen Händen zu behandeln. Die Osteopathie geht also davon aus, dass Gewebe (Muskel, Knochen, Faszien, Organe) die sich in Dysfunktion (Störung) befinden, Beschwerden und Schmerzen verursachen. Diese Störungen können auch an weit fortgeleiteten Stellen des Organismus Schmerzen bzw. Symptome verursachen.

So ist es zum Beispiel möglich, dass ein organisches Problem, z.B. Magenbeschwerden, eine Blockierung der Wirbelsäule verursachen kann. Die sanften Behandlungsmethoden der Osteopathie lösen die Spannungszustände in diesen Geweben auf und geben dem Organismus die Möglichkeit der Selbstregulation.

Anwendungsgebiete der Osteopathie

Bei allen funktionellen Störungen und Blockaden des Körpers kann die Osteopathie grundsätzlich angewandt werden, egal ob es sich um ein akutes oder chronisches Krankheitsgeschehen handelt.

Es gibt kein Alter, in dem die Osteopathie nicht angewendet werden kann. So können Säuglinge mit ihren Beschwerden genauso wie ältere Patienten osteopathisch behandelt werden. Einer Behandlung geht immer eine gründliche Anamnese und körperliche Untersuchung voraus. Danach entscheidet der Osteopath, ob der Patient osteopathisch behandelt werden kann oder ob es einer zusätzlichen schulmedizinischen Abklärung bedarf.

Behandlungsintensität und Intervalle sind von der Grunderkrankung abhängig und werden vom Osteopath festgelegt. Dabei wird die körperliche Konstitution des Patienten berücksichtigt. Akute Krankheitsgeschehen, wie Blockaden können durch 1-2 Behandlungen oft sofort behoben werden. Im Gegensatz dazu sind bei chronischen Beschwerdebildern meist weitere Behandlungen nötigt.

Grenzen der Osteopathie

Notfälle und Strukturelle Veränderungen sind nicht Aufgaben der Osteopathie. Sie bedürfen einer notärztlichen und schulmedizinischen Versorgung.

Bereiche der Osteopathie

1. Parietale Osteopathie

In diesem Bereich werden besonders die Muskeln, Gelenke und Bänder behandelt, die den Organismus durch Blockierung und Bewegungsverlust stören. Angewendet wird diese Methode zum Beispiel bei Gelenkbeschwerden, Bandscheibenprobleme und Wirbelblockierungen.

2. Cranio-sacrale Osteopathie

Die cranio-sacrale Osteopathie umfasst den Schädel und die Wirbelsäule bis zum Kreuzbein sowie das darin enthaltene Nervensystem. Die Schädelknochen sind im Sinne der Osteopathie beweglich. Sie bewegen sich in einem bestimmten Rhythmus. Wird dieser Rhythmus unterbrochen oder verändert, zum Beispiel durch Unfälle, Stürze oder Traumen, können Beschwerden im gesamten Organismus hervorgerufen werden. Symptome hierfür können z.B. Migräne, Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, Schwindel, Rückenschmerzen, Blockierungen der Wirbelsäule oder des Kreuzbeins sein. Auch Sehstörungen und Ohrgeräusche können auf Dysfunktionen des Schädels zurückgeführt werden.

3. Viscerale Osteopathie

Dieser Teil der Osteopathie behandelt die inneren Organe, Blutgefäße (Arterien, Venen), Lymphgefäße und das Nervengeflecht des Bauches. Dabei wird die Beweglichkeit der Organe zueinander ertastet und behandelt. Verklebungen/ Verwachsungen von Organen zum Beispiel durch eine Operation oder mangelnde Bewegung beeinflussen Organe oder ganze Organsysteme negativ in ihrer Tätigkeit und Funktion.

Durch fasziale Techniken löst der Osteopath diese Dysfunktion auf und ermöglicht den Organen ihre physiologische Beweglichkeit und Flexibilität wieder zu erlangen. So können z.B. Blähungen oder Verdauungsstörungen, die aus einer Immobilität des Darmes entstehen, verbessert oder beseitigt werden.

Wer darf Osteopathie betreiben?

Osteopathie bedarf einer Diagnosestellung und diese dürfen laut dem deutschen Gesetz nur Ärzte und Heilpraktiker ausführen. Ärzte und Heilpraktiker mit der entsprechenden Weiterbildung in Osteopathie sind daher berechtigt, osteopathisch zu behandeln.